Beyond Design

So findest du deine Branding-Farben: Farbpsychologie und konkrete Tipps.

Inhalt

Markenfarben-Guide

Alles, was du über Farben wissen musst, um sie erfolgreich für deine Marke einzusetzen.

Was sind Branding-Farben?

Farben sind allgegenwärtig. In der Natur und fast überall, wo jemals gestaltet wurde. Egal ob ein Bus, ein Teppich, eine Website – fast immer wird mit Farbe gearbeitet.

Branding Farben sind diejenigen Farben, die sich systematisch im gesamten visuellen Auftreten einer Marke wiederholen. Zum Beispiel nutzt IKEA die Farben gelb, blau, schwarz und weiß. Diese Farben findet man auf der IKEA-Website, auf den Einrichtungshäusern selbst, oder im Logo auf einer IKEA-Rechnung. Durch die einheitliche Wiederholung auf allen Medienkanälen bekommt die Marke einen starken Wiedererkennungswert. Oft erkennen wir nur anhand der Branding-Farben, welches bekannte Unternehmen sich dahinter verbirgt.

Warum es so wichtig ist, die richtigen Branding-Farben zu finden:

Nehmen wir mal an, eine Person kommt zum allerersten Mal auf deine Website. Was nimmt sie – neben der grandiosen Headline – als erstes von deiner Marke, deinem Angebot wahr?
Jap – die Farbe!
Nee, nicht dein Logo. Wirklich nicht.

Farbe wirkt zuerst.
Und Farbe wirkt stark auf die menschlichen Gefühle und verleiht einer Form Bedeutung. Ein grünes Dreieck hat eine ganz andere Wirkung als ein rotes Dreieck (= Achtung!).
Wir mögen bestimmte Farben, lehnen andere ab. Schon als Kind lieben wir blau und finden grün furchtbar – oder so ähnlich.

Welchen Einfluss Farbwirkung auf dein Business hat

Du kannst ein fantastisches Angebot haben – wenn du die falschen Farben wählst, geht seine Wirkung leider gänzlich verloren

Andersherum kannst du schon allein durch stimmige Farben deinen Interessent*innen einen Vorgeschmack auf die Welt und die Möglichkeiten geben, die sie durch die Zusammenarbeit mit dir erleben werden.

Stell dir mal vor, du leitest, sagen wir mal, eine Versicherung, und deine Zielgruppe sind – blöd gesagt – alte, weiße Männer ohne Fantasie. Und dann kommt so einer auf deine Website und die schreit ihn in pink-gelb-rosafarbenen Verläufen an. Das sieht dieser Typ sofort und schließt den Tab gleich wieder. Dieser Interessent wird nicht zu deinem Kunden. Das ist jetzt vielleicht ein krasses Beispiel und wahrscheinlich ist der Typ auch nicht dein idealer Kunde, aber du weißt, was ich meine.

Farben sorgen für Abwechslung, Emotionen, Stimmung, Orientierung, Spannung, räumliche Tiefe und Atmosphäre.

Die richtigen Branding-Farben ziehen deine Wunschkund*innen an

Du kannst diesen Effekt für dich nutzen. Wenn du die Branding-Farben findest, die dein Unternehmen authentisch repräsentieren, die deine Markenwerte transportieren und bei deiner Zielgruppe das Gefühl erzeugen, „bei dir richtig zu sein“, ist es viel wahrscheinlicher, dass deine Website-Besucher*innen sich gut abgeholt fühlen und bleiben – und im nächsten Schritt dein Angebot buchen.

Das klingt doch verlockend, oder?

Farbenlehre in Ultra-Kurzfassung

Im Laufe der Geschichte haben sich schon viele mehr oder minder berühmte Männer und Frauen (aber wie immer sind nur Aussagen von Männern bekannt – hallo Patriarchat!) mit Farben beschäftigt. Die ältesten uns bekannten Aufzeichnungen stammen von Aristoteles, natürlich machte sich hier auch Goethe (wie zu allem) Gedanken. Farben gesehen und verwendet wurden natürlich schon immer. Die älteste bekannte Malerei ist ein ca. 45.000 Jahre altes Wildschwein an einer Höhlenwand in Indonesien, gemalt mit Ockerpigmenten.

Quelle: https://www.ardalpha.de/ 29.6.2023 09:43
Bild: Maxime Aubert

Der Farbkreis

Der Farbkreis zeigt, wie Farben ineinander übergehen und welche Beziehung sie zueinander haben. Er ist in zwölf Farbsegmente unterteilt, aber umfasst das volle Farbspektrum an Farbsättigungen. Hier eine vereinfachte Darstellung:

Der Farbkreis ist komplex und lässt sich tiefgreifend analysieren. Für dich wichtig an dieser Stelle ist, dass du dich zwischen kühlen und warmen Farben, sowie einem analogen und einem komplementären Farbschema entscheiden kannst.

Kühle und Warme Farben: der Farbkreis unterteilt die Farben in kühle (Blautöne, Eis- und Wasser-Assoziation) und warme Farben (Gelb-Orange und Rottöne, Feuer-Assoziation)

Analoges Farbschema: im Farbkreis benachbarte Farben. Dies wirkt meist sanfter und harmonischer und kann eine entspannte, wohltuende Stimmung erzeugen

Komplementäres Farbschema: im Farbkreis gegenüberliegende Farben. Diese wirken oft klarer, entschlossener, aktivierender und wecken Interesse.

Markenfarben nach Jahreszeitentypen auswählen

Vermutlich hast du schonmal von Sommer- und Wintertypen gehört und weißt, dass man sich dementsprechend kleiden kann und vielleicht sogar, welcher Typ du bist?
Surprise: auch für dein Business kannst du einen Jahreszeiten-Typen festlegen.
Dabei entscheidest du: wie soll deine Marke wirken?

Frühling

nahbar, kommunikativ, kreativ, freundlich, spaßig, informell, lebendig, optimistisch, spontan, jung

Sommer

in Balance, schön, elegant, fließend, sanft, logisch, organisiert, qualitativ, vertrauenswürdig, zeitlos, traditionell

Herbst

authentisch, erdig, enthusiastisch, wachstum, historisch, nährend, leidenschaftlich, stark, warm, freundlich

Winter

entschieden, diszipliniert, dramatisch, luxuriös, praktisch, seriös, stark, visionär

Meist kann man eine Marke recht klar einer oder maximal zwei Jahreszeiten-Typen zuordnen. Dabei geht man nicht davon aus, was man „schön“ findet, sondern was wirklich zum Kern der Marke passt. Beyond Design z.B. ist ein Herbst-Typ-Business (authentisch, wahrhaftig, leidenschaftlich), mit einer leichten Winter-Note (praktisch, seriös, visionär).

Welcher Jahreszeit kannst du dein Unternehmen zuordnen?

“Man kann nicht nicht wirken” oder:
warum wir bei rot immer genau hingucken

Farbe wirkt sofort – und zwar ganz unterschiedlich. Die Farbpsychologie geht davon aus, dass der Mensch Farbe nicht nur ästhetisch beurteilt, sondern dass sie auch unterbewusst wirkt. Das kannst du dir für dein Branding zunutze machen.
Die Wirkung von Farbe ist kulturell und individuell unterschiedlich. Die folgende Auflistung bezieht sich also vor allem auf die Wahrnehmung und Wirkung von Farben in der westlichen Welt, in der du Lesende sehr wahrscheinlich lebst.

Die wichtigsten Farben und ihre Wirkung für dein Unternehmen

Rot

Aktivierend, lässt unser Herz schneller schlagen, Signalwirkung, Leidenschaft, Kraft, Dynamik. Es ist die Farbe, die uns am meisten auffällt, da sie die Komplementärfarbe zu grün ist, welches die Hauptfarbe in der Natur ist. Ist seit jeher Signalfarbe, insbesondere seit sie synthetisch hergestellt werden kann.

Grün

Natur, das Leben selbst, fruchtbar, Nahrung, gibt Sicherheit und Vertrauen,
natürlich, beruhigend, frisch, entspannend, regenerierend, ausgleichend

Typische Branchen: Medizin, Wellness, Naturkosmetik

Blau

Wasser und Himmel, war schon immer eine Farbe des Lebens und der Sicherheit (Wasser), ruhig, tief, friedlich, vertrauenswürdig, seriös, kontemplativ

Typische Branchen: Versicherung, Rechtswesen, Banken

Gelb

Sonne, Leben, Kraft, fröhlich, motivierend, frisch, optimistisch, erfrischend

Typische Branchen: innovative Startups, Transport, Kinder

Orange

energisch, vital, freundlich, warm, authentisch

Typische Branchen: Ernährung, Bio, Wellness

Schwarz

elegant, seriös, zeitlos, innovativ,

Typische Branchen: Luxus, Fashion, Design

Violett

kreativ, mystisch, fantasievoll, spirituell

Typische Branchen: spirituelle Unternehmen, Yoga, Meditation

Grau

luxuriös, understatement, Technik

Typische Branchen: Technik

Weiß

rein, sauber, minimalistisch, steril, ggf. luxuriös

Typische Branchen: Medizin, Sport, Technik

Die richtigen Branding-Farben finden:
ein Mini-Leitfaden

Jetzt weißt du schon eine ganze Menge über Farben, aber fragst dich vielleicht, wie du jetzt konkret vorgehen sollst, um deine Branding-Farben zu finden?

Mit diesen 5 konkreten Tipps kannst du starten:

1. Definiere deine Werte

Welchen Unternehmenswerten und Eigenschaften möchtest du durch deine Farb-Wahl Ausdruck verleihen? Welche Farben könnten dazu passend sein? 

2. Bedenke deine Zielgruppe

Welche Zielgruppe möchtest du ansprechen, von welcher Farbwelt fühlt sich diese angesprochen und aktiviert?

3. Finde deine Hauptfarbe

Hier kann diese Frage helfen: wenn alles von deinem Business gelöscht würde und du nur eine einzige Farbe hättest, um deine Arbeit auszudrücken – welche wäre das?

4. Definiere ergänzende Farben

  • Nun kannst du testen: welche Farben passen zu deiner Hauptfarbe? Möchtest du lieber ein analoges oder ein komplementäres Farbschema nutzen? Ist dein Unternehmen eher ein Frühlings- oder ein Herbst-Business?
  • Ich empfehle: zu deiner Hauptfarbe maximal 2 andersartige Farben, oder maximal 4 Abstufungen derselben Farbe. Außerdem sollte deine Schriftfarbe nicht schwarz und deine Hintergrundfarbe nicht zwingend weiß sein.
  • Als konkretes Beispiel: Wenn Violett deine Hauptfarbe ist, könnte ein ganz dunkles Violett deine Schriftfarbe (das wirkt weniger hart als Schwarz) und ein ganz helles Violett deine Hintergrundfarbe sein. Dazu könntest du als Akzentfarbe ein knalliges Gelb nehmen – die Komplementärfarbe von Violett.
  • Ganz wichtig: Weniger ist mehr! Falls du dich schwer tust, eine harmonische Farbpalette zusammenzustellen, nutze lieber eine einzige Farbe in Kombination mit weiß, als zu viele bunte Töne.

5. Nutze hilfreiche Farb-Tools

Es gibt im Netz eine Reihe hilfreicher Farb-Tools, mit denen du passende Farbpaletten zusammenstellen kannst. Probiere sie mal aus, es macht Spaß!

Coolors
Adobe Colour Wheel
Color Hunt

und viele mehr!

Typische Fehler bei der Zusammenstellung von Markenfarben

Mit den obigen Tipps hast du jetzt schonmal einige Basics an der Hand, um dir eine Farbpalette für dein Business zusammenzustellen.

Hier nochmal die typischen Fettnäpfchen, in die du lieber nicht treten solltest!

1. Schwarz als Schriftfarbe nutzen

Ist nicht per se falsch, aber solltest du nur machen, wenn schwarz wirklich Teil deiner Businessfarben ist! Andernfalls greife lieber zu einer dunklen Abstufung deiner Hauptfarbe.

2. Weiß automatisch als Hintergrundfarbe wählen

Das gleiche Thema wie bei der schwarzen Schriftfarbe. Weiß kann, wenn es nicht bewusst gewählt ist, kalt wirken und eventuell ist es besser, wenn du eine helle Abstufung deiner Hauptfarbe nutzt.

3. Farben nicht entsättigen

Wenn du alle Farben „knallig“ benutzt, kann das sehr grell fürs Auge wirken. Oft wirken die Farben harmonischer, wenn du sie ein gaaanz kleines Bisschen grauer machst.

4. Farben nicht durchgängig anwenden

Wenn du ein Farbkonzept festgelegt hast, bleib dabei, und zwar auf allen Kanälen!

5. Du nutzt eine Vorlage, ohne deine Marke wirklich reflektiert zu haben

Dazu muss ich nicht viel sagen, oder…?

6. Du tappst in die Klischee-Falle

Rosatöne, nur weil deine Angebote Frauen ansprechen sollen? Blau, weil du seriös wirken willst? Das kann funktionieren, aber auch ordentlich daneben gehen. Das Thema Klischees im Design ist immer ein Drahtseilakt. Unter Umständen ist nämlich das Rosa genau richtig für dein Business. Ich bin überhaupt kein Fan davon, aus Prinzip keine „typischen“ Frauen-Farben zu verwenden, aber finde es eben auch wichtig, das nicht automatisch zu tun. Hier muss der Einzelfall betrachtet werden – was passt WIRKLICH zu dir und deiner Marke?

 

Wenn du Unterstützung bei einer tiefgehenden Analyse deines Business und der Entwicklung deiner einzigartigen und stimmigen Farbpalette brauchst, schaue dir gern mein Angebot an. 

So oder so wünsche ich dir ganz viel Erfolg auf deiner Farbreise und vergiss nicht: bei allen Tipps und Ermutigung zum Festlegen meinerseits: dein Business ist ein lebendiges Wesen und du bist die Chefin!

Herzlichst,

deine Caro

 

Farben- und Schriften
1:1-Workshop

➡️ An einem Vor- oder Nachmittag (ca. 3 Stunden) finden wir deine Markenfarben und -schriften, sodass du danach sofort bereit bist, loszulegen!

💰 Deine Investition:
Deine Firmenfarben und Schriften + Styleguide
490,- netto

WER SCHREIBT?

Hi, ich bin Caro, deine Logo- und Webdesignerin & Gründerin von Beyond Design und Die Gründerinnenwerkstatt.
Ich helfe dir, aus deiner Unternehmensvision Wirklichkeit zu machen. Damit du mit deiner Idee endlich handlungsfähig wirst – oder die nächste Business-Entwicklungsstufe erreichst, auf der du innerlich wahrscheinlich schon bist.

Meine schnellen und tiefgründigen Design- und Beratungsprozesse sorgen dafür, dass du zügig loslegen kannst. Und zwar mit dem Design, das wirklich zu dir und deinem Business passt – ohne rosa Schnörkel-Pastellzeugs.